Polymethylmethacrylat – PMMA

Unter dem komplizierten Namen Polymethylmethacrylat ist das Material nur wenig bekannt. Populär wurde es unter einer anderen Bezeichnung: Acrylglas oder Plexiglas. PMMA gehört zur Gruppe der Thermoplaste und zu den technischen Kunststoffen und ist seit 1927 bekannt.

Eigenschaften von PMMA

  • Dichte: 1,18 g/cm³
  • amorph
  • PMMA ist glasklar, ohne Trübung und Eigenfarbe und zeichnet sich durch kratzfeste, hochglänzende Oberflächen aus.
  • PMMA ist extrem witterungsbeständig. Selbst jahrzehntelange Witterungseinflüsse führen nicht zum Vergilben, zur Trübung oder zu matten Oberflächen.
  • PMMA ist chemisch beständig gegen schwache Säuren und Laugen, Wasser, Fette und Öle. Durch organische Lösungsmittel wird PMMA gelöst.
  • PMMA ist gesundheitlich unbedenklich und für den Gebrauch mit Lebensmitteln zugelassen. Wegen zu starker Wasseraufnahme bei 100°C können Teile aus PMMA jedoch nicht im Dampf sterilisiert werden.

Einsatzbereiche

Für spezielle Anwendungen kann das Material mit Zusatzstoffen ausgerüstet oder besonders bearbeitet werden: So besteht das Dach des Münchner Olympiastadions aus versteckten und deshalb besonders druck- und reißfesten sowie flammenhemmend ausgerüsteten Verglasungen aus PMMA. Beim Einsatz als Solariumliege muss das Material hohe Durchlässigkeit für UV-A und UV-B Strahlen aufweisen, gleichzeitig gegen die intensive Bestrahlung der Solariumlampen und auch gegen Hautcremes beständig sein.

Weitere Anwendungsbeispiele
Lichtkuppeln, Flugzeugkanzeln, Auto-Rückstrahler, Beleuchtungskörper, Solarien, Solar-Verglasungen, transparente Lärmschutzwände, optische Speicher, optische Linsen, Kontaktlinsen, zahnmedizinische Artikel, Büroartikel, Zeichengeräte (Geodreieck u.ä.)

Erkennungsmerkmale

  • sinkt im Wasser zu Boden
  • glasklar, transparent
  • brennt knisternd und verströmt dabei einen „fruchtartigen“ Geruch

Historie

Schon in den Dreißigerjahren wurde Polymethylmethacrylat (PMMA) produziert. Glasklar und von hoher Lichtdurchlässigkeit regte das Plexiglas – so der bekannteste Handelsname – schon damals Künstler wie LászlóMoholy-Nagy, NaumGabo und NicolasPevsner an, Kunstwerke aus diesem Material herzustellen. PMMA ist ein hartes und transparentes Material, das Licht hervorragend leitet – besser übrigens als normales Glas. Diese optische Qualität macht das Polymethylmethacrylat für zahlreiche Anwendungen interessant: vom Bauwesen bis zu Mobiliar und Haushalt, Werbeschildern, Automobilindustrie und Laborgeräten.