Wandstärken gleichmäßig und so dünn wie möglich auslegen!

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Wanddicken von Formteilen

Die Wandstärke von Formteilen sollten möglichst im Bereich von 1 bis 4 mm liegen. Es gibt einige Faktoren, die bei der Auslegung von Wanddicken berücksichtigt werden müssen.

Zwei dieser Faktoren beinhalten den Grundsatz, dass die Wanddicken eines Formteils aus Kunststoff möglichst gering gehalten werden sollten:

  • Kostenersparnis (Materialersparnis und Herabsetzung der Zykluszeit im Spritzgießprozess)
  • Vermeidung von Einfallstellen, Lunkern und Verzug 

Demgegenüber steht ein weiterer Faktor, der – neben den geforderten und zu erreichenden mechanischen Eigenschaften – die minimale Wanddicke eines Formteils abgrenzt:

  • Fließfähigkeit des Materials bzw. Fließwiderstand
    der Werkzeugkavität (Fließweg-Wanddicken-Verhältnis)

Zusätzlich zu der Abgrenzung der minimalen und maximalen Wanddicken eines Formteils aus Kunststoff gilt der Grundsatz, dass die Wanddicken möglichst gleichmäßig ausgelegt werden sollten. 

Der Grund

Diese Forderung beruht darauf, dass Unterschiede in den Wanddicken während der Herstellung der Formteile zu ungleichmäßigen Abkühlgeschwindigkeiten und daraus resultierend zu unterschiedlich stark ausgeprägter Schwindung führen. Die ungleichmäßige Schwindung verursacht Eigenspannungen, die wiederum Verzug am Formteil zur Folge haben.

Freistellung der Wandstärke führt zu reduzierten Zykluszeiten

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Wandstärke: 15 mm > Wandstärke: 4 mm
Zykluszeit: 180 s > Zykluszeit: 50 s
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Zykluszeit: 125 s > Zykluszeit: 25 s

Überprüfen Sie die Wanddicken-Fließweg-Verhältnisse

Werkstoffauswahl ist sinnvoll

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