Kunststoffmüll und produzierende sowie verarbeitende Kunststoffindustrie passen nicht zusammen? Wir sagen: doch! Mit dem Beitritt zur „Initiative Null Granulatverlust“ (hier geht’s zur News) beteiligt sich auch H+K aktiv an der Thematik.

Wir möchten im folgenden Blogartikel beleuchten, dass Kunststoffabfälle nicht nur aus Plastiktüten entstehen, warum das Thema wirklich jeden etwas angeht und wie die Kunststoffindustrie zu einem bewussten Umgang mit der Umwelt beitragen kann.

Fakt #1: Jeder Mensch produziert unbewusst Meeresäbfälle

„Ich lebe umweltbewusst“ mag so manch einer von sich behaupten. Müll zu trennen und nichts auf die Straßen zu werfen ist tatsächlich ein guter Anfang. Aber der Müll, der unsere Gewässer verschmutzt, besteht zu einem großen Teil aus einer nicht sichtbaren Materie. Mikroplastik, kleine Plastikpartikel von unsichtbarer Größe, gelangen aus verschiedenen Quellen in die Umwelt und in unsere Gewässer. Der Abrieb von Autoreifen wird derzeit als die größte Quelle bewertet. Da Mikroplastikteilchen sogar Kläranlagen überwinden können, gelangen auch kleine Partikel, u. a. beim Waschen von Kunststofftextilien, in das Abwasser und landen früher oder später im Meer.

Fakt#2: Das freigesetzte Granulat gelangt bis in unsere Nahrungskette

Neben dem primärem Mikroplastik, das sich häufig in Kosmetikartikeln befindet, gibt es auch das sekundäre Mikroplastik, das durch Zerfall oder Zersetzen größerer Kunststoffteile in kleinste Teilchen durch Umwelteinflüsse wie Sonne und Wasser entsteht. Diese Mini-Partikel schwimmen ungefiltert im Ozean und werden dort von Fischen oder Muscheln aufgenommen. Über die Nahrungskette gelangen die Plastikteilchen und ihre Schadstoffe in den menschlichen Körper und können sich dort anreichern. Welche Auswirkungen das haben kann, ist noch nicht erforscht. Aber sind wir mal ehrlich: Der Gedanke, kleine Kunststoffteile auf den Tisch zu bekommen, ist alles andere als appetitlich.

Frage #3: Können Kunststoffe tatsächlich zu 100% wiederverwertet werden?

Der GKV hat zusammen mit dem Verband Technische Kunststoff-Produkte e.V. die Initiative „Null Granulatverlust“ ins Leben gerufen, die sich an die Kunststoff erzeugende und verarbeitende Industrie wendet. Die Teilnehmer dieser Kampagne haben sich dazu entschlossen, durch Identifikation von möglichen Stellen, an denen Verluste von Granulaten entstehen und dadurch in die Umwelt gelangen könnten, ihren Beitrag zu einer sauberen Umwelt beizusteuern. Durch Schulungen und Sensibilisierung der Mitarbeiter nehmen sie sich dem wichtigen Thema an und zeigen sich verantwortlich.

Ist „Null Granulatverlust wörtlich zu nehmen?“

Die Aussage soll als programmatische Ansage verstanden werden. Sie soll verdeutlichen, dass der Verlust von Kunststoffgranulaten, die z. B. beim Befüllen von Silos entstehen können, nicht als unvermeidbar akzeptiert wird, sondern als Anlass dient, die Ursachen zu analysieren und Verhinderungsmaßnahmen zu ergreifen.

Fazit

Die Natur ist unser höchstes Gut und unsere Aufgabe als Mensch ist es, sie zu schützen. Es ist noch nicht zu spät, unsere Ozeane wieder zu sauberen und ressourcenhaltigen Lebensräumen zu machen. Die Kunststoffindustrie trägt ihren wichtigen Beitrag zum Erhalt bei. Nicht der Kunststoff ist der Sündenbock. Schuld sind verantwortungslose Verbraucher.

Mehr über die Teilnahme von Hunold+Knoop an der Initiative „Null Granulatverlust“ sowie weitere Informationen zum Thema Marine Litter finden Sie in der News zum Thema.