Auch in der Kunststoffverarbeitung und -herstellung sind ein sparsamer Umgang mit Rohstoffen und die Verwendung von recycelten Werkstoffen das Gebot der Stunde. Eine gut funktionierende Kreislaufwirtschaft sichert nicht nur die Wettbewerbsfähigkeit von Betrieben, sondern hat auch viele Vorteile für die Umwelt. Wir von Hunold + Knoop messen schon seit vielen Jahren diesem Thema eine große Bedeutung bei und bemühen uns, bei Produktentstehung und während der Konstruktion möglichst viel Material einzusparen. Ausschussteile und die sogenannten „Angüsse“ werden gesammelt und dem Recycling zugeführt. Weggeworfen wird schon heute bei H + K so gut wie nichts – allerdings erlauben nicht alle Produkte und Kunden, das so genannte Rezyklate – also wiederaufbereitete Kunststoffe – verwendet werden.

Gesetzliche Vorgaben für die Kunststoffindustrie

Ressourcenschonung ist in der Industrie nicht nur Trend, sondern Gesetz. So gibt die Europäische Union vor, dass zwischen 2025 und 2030 jährlich zehn Millionen Tonnen recycelte Polymere beim Herstellen von Kunststoffprodukten verwendet werden müssen. Das ist aber nicht ganz so einfach, wie es sich anhört: Das Umsetzen dieser gesetzlichen Vorschriften erfordert nicht nur die nötige Technologie, sondern auch ein System, bei dem die Daten über den gesamten Produktlebenszyklus rückverfolgt werden können – bis zum verwendeten Rohstoff. Seit langem werden sinnvolle und ineinander greifende Lösungen gesucht, um Kunststoffrezyklate für den Markt attraktiver zu machen.

Wenn Kunststoff recycelt wird und wieder in die Produktion einfließen kann, hat das viele Vorteile: Es verringert die Abhängigkeit von Erdöl oder Erdgas, trägt zum Umweltschutz bei, weniger Müll entsteht, weniger Energie muss bei der Produktion aufgewendet werden. „Rezyklate müssen bei hoher Qualität dem ursprünglichen Rohstoff in nichts nachstehen. Auch das entstehende Regranulat in der Kunststoffbranche ist oftmals keinesfalls viel schlechter als Neuware“, weiß Kunststoffspezialist Mathias Hunold, Geschäftsführer von Hunold + Knoop.

Es gibt aber auch Tücken beim Kunststoffrecycling: Kunststoffe bestehen in der Regel aus mehreren Verbindungen, nicht alles lässt sich sortenrein trennen und für ein hochwertiges Produkt wiederverwerten. Seit langem werden deshalb sinnvolle und ineinandergreifende Lösungen gesucht, um Kunststoffrezyklate für den Markt attraktiver und vor allem einschätzbarer zu machen. Wichtig sind deshalb auch ein sorgfältiger Umgang mit Rohstoffen, aber auch eine direkte Online-Einarbeitung von Reststoffen wie beispielsweise von gemahlenen Angüssen, wie es auch bei uns von H + K praktiziert wird, sofern dies freigegeben ist.

kunststoffrecycling_h-k

Kunden fürchten um die Qualität der Produkte

„Der Einsatz von recycelten Kunststoffen ist nicht überall, aber doch in vielen Bereichen möglich. Das Problem sind eher die Abnehmer: Selbst wenn Produkte mit Rezyklaten in gewohnter Qualität hergestellt werden können, sind noch nicht alle Kunden davon restlos überzeugt. Einige wünschen keine Verwendung von wiederaufbereitetem Kunststoff“, berichtet Geschäftsführer Mathias Hunold. „In der Zukunft wird es eine unserer Hauptaufgaben sein, unsere Kunden und auch den Endverbraucher davon zu überzeugen, dass ein gewisser Rezyklatanteil kaum einen Einfluss auf die technischen Teileeigenschaften, wie Bruchfestigkeit, Langzeitgebrauch oder Temperaturbeständigkeit hat“.

So gibt es in unserem Unternehmen bereits Überlegungen dazu, dass Kunden ihre ausgedienten Kunststoffteile zurücksenden können, anstatt sie einfach im Industriemüll zu entsorgen. Dann kann so das Material wieder in den Produktionskreislauf zurückfließen und erneut genutzt werden. „Ich denke, dass es bei vielen Artikeln durchaus machbar wäre, ein komplett geschlossenes Kreislaufsystem zu realisieren“, so Mathias Hunold.

Kunststoffrecycling – wir sind auf einem guten Weg

Das Recycling von ausgedienten Kunststoffprodukten voranzutreiben, wird angesichts der Endlichkeit von Ressourcen immer drängender. Wir von Hunold + Knoop sind bei diesem Thema bereits weit vorn: Nicht nur, dass wir schon bei der Produktentstehung bemüht sind, möglichst viel Material einzusparen – wir sammeln auch Ausschussteile und Angüsse und führen sie der Wiederverwertung zu. Leider erlauben nicht alle Kunden eine Verwendung von Rezyklaten, da sie um die Qualität der Produkte fürchten. Hier müssen wir noch weitere Überzeugungsarbeit leisten. Wir sind zuversichtlich, in Zukunft für viele Artikel durch Rücksendung nach Gebrauch ein geschlossenes Kreislaufsystem etablieren zu können.

Bildnachweis: Fabrikasimf – Freepik.com (Nahaufnahme der männlichen Hand mit Kunststoff-Polymer-Granulat / Getöntes Kunststoffgranulat für Spritzgussverfahren); tostphoto – adobe.com (Plastic waste and recycle problem concept, original 3d rendering)